Six Sigma

Die Durchbruchsmethode mit dem Ziel 3,4 ppm (Parts per Million) => 99,99976 % Qualität


Eine perfekte Qualität von Produkten und Dienstleistungen, begeistert die Kunden, bedeutet einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil sowie optimale Kosten.

Die aus den USA stammende Six Sigma Methode dann Sinn, wenn die „niedrig hängenden Verbesserungsfrüchte“ in einem Unternehmen geerntet sind. Wenn es um Verbesserungen bei komplizierten, komplexen, schnellen hochautomatisierten Prozessen in Produktion, Office, Verwaltung geht.

DMAIC-Methode

Die DMAIC Methode ist das Vorgehensmodell für jedes Six Sigma Projekt. 

Der wesentliche Erfolgsfaktor bei Six Sigma ist, dass bevor ein Projekt gestartet wird, der Projektauftrag vom Green Belt / Black Belt mit dem Auftraggeber (Champion) gründlich geklärt und eingegrenzt wird. 

Ein Green Belt Projekt dauert maximal 3 Monate und ein Black Projekt soll nach 6 Monaten erfolgreich beendet sein. Deshalb wird bereits im Projektcharter der Endtermin festgeschrieben, an dem das fertige Projekt dem Auftraggeber (Champion) vorgestellt wird.
Der Projektinhalt ist konkret beschrieben und es gibt einen messbaren Erfolgsbarometer (quantitativ / qualitativ) für die zu erreichenden Ziele. So wird vermieden, dass ein Thema von Anfang an zu groß ist und dann schnell zu einer „never ending Story“ wird.

Beim Projektabschluss soll ein Projekt zumindest in der Phase Improve angekommen und ein Plan für die Phase Control entwickelt sein. Dieser Plan beinhaltet auch eine Übergabe des Projektes an die Personen vor Ort, welche den optimierten Prozess dann als neuen Standard dauerhaft umsetzten sollen.

Überblick Six Sigma Methoden

Für jede DMAIC Phase gibt es empfohlene Methoden, welche im Projekt angewendet werden können. 

In der Phase Define wird der zu bearbeitende Prozesse aus der „Helikopterperspektive“ mit Hilfe der SIPOC Methoden beschrieben und die Erfolgsquote First Pass Field (FPY) bestimmt. Der SIPOC ist die Grundlage, um den Projektauftrag zu erstellen und die notwendigen Teilnehmer für das Projekt festzulegen.

Danach geht es um die Ermittlung der aktuellen Kundenanforderungen an ein Produkt, einen Service oder Prozess. Ist die Kundenanforderung geklärt und mit Hilfe des KANO Modell bewertet, dann werden mit dem CTQ-Tree geeignete messbare (quantitative, qualitative) Spezifikationen entwickelt.

In der Measure Phase geht es dann darum ein geeignetes Messsystem aufzubauen, welches die Erfüllung der kritischen Kundenanforderungen misst. Eine geeignete Stichprobenstrategie sowie eine Messsystemanalyse stellen die Datenqualität sicher.

Six Sigma Theorie

Die Six Sigma Methode beruht auf der Theorie der Normalverteilung. Jeder Prozess hat eine natürliche Streuung. 
So lange die Variation innerhalb der mit dem Kunden vereinbarten Spezifikationsgrenzen (LSL = Lower Specification Limit, USL = Upper Specification Limit) liegt, sind die Kunden zufrieden.

Dann jedoch, wenn der Prozess über die Spezifikationsgrenzen hinaus streut, werden Kunden verärgert. Unzufriedene Kunden beschweren sich, reklamieren oder kehren dem Unternehmen kommentarlos für immer den Rücken.

Die Taguchi Verlust-Funktion zeigt den Zusammenhang zwischen Prozessvariation und steigenden Kosten. Ein „schlanker“ und damit präziser Prozess, der innerhalb der Spezifikationen liegt, bedeutet weniger Kosten, wie ein breit streuender Prozess.

Die Folgen von Prozessvariation sind eine geringere Erfolgsquote (FPY) und damit Nacharbeit, Doppelarbeit, Korrekturmaßnahmen, Überstunden, zusätzlicher Personaleinsatz, um die vereinbarten Kundenanforderungen trotzdem 100% zu erfüllen.

Ziel von Six Sigma sind 3,4 Fehler auf eine Million Möglichkeiten, was einer Qualität von 99,99976 % entspricht. Das ist Weltklasse und bedeutet Fehlerkosten von < 10% des Umsatzes.

Ein Niveau von 5 Sigma mit 233 Fehler auf eine Million Möglichkeiten bedeutet dagegen Fehlerkosten von 10 – 15 % des Umsatzes.

Six Sigma Prozessmodell

Zielsetzung in der Phase Analyze ist, die Ursachen für die Variation im Prozess eindeutig zu lokalisieren. 
Die Ursache-Wirkung Analyse, Input-Output Analyse, Prozessanalyse und statistische Methoden bringen Licht in die Black Box Prozesse

  • Steuergrößen bei den Inputfaktoren können besser geregelt und deren Einsatz optimiert werden, wenn deren Zusammenspiel im Prozess bekannt ist.
  • Wenn die Störgrößen im Prozessverlauf erkannt sind, dann können diese zielgerichtet Ausgeschaltet oder Neutralisiert werden.
  • Wenn die Steuer- und Störgrößen für eine effektive und effiziente Prozessdurchführung und deren Wechselwirkungen bekannt sind, dann ist die Grundlage für eine dauerhafte Optimierung von Qualität, Kosten, DLZ, Gewinn beim Output geschaffen.

Aufbau einer Six Sigma Projektorganisation

Grundlage für die Implementierung der Six Sigma Methode im Unternehmen, ist der Aufbau einer interne Six Sigma Projektorganisation. Dafür notwendig die Qualifizierung der Führungskräfte als Champion sowie die Ausbildung von Six Sigma Green und Black Belts.

  • Start mit einem Six Sigma „Champions“ Workshops.
  • Identifizierung und Auswahl der richtigen Six Sigma Projekte.
  • Auswahl geeigneter Black Belt und Green Belt Kandidaten.
  • Durchführung von Black Belt und Green Belt Training.
  • Nach dem Training Kick-Off der Six Sigma Projekte mit den jeweiligen Projekt Champion, Black und Green Belts sowie ausgewählten Know-how Trägern.
  • Coaching der ersten Runde Six Sigma Projekte vor Ort zwischen und nach den Trainings.
  • Zum vereinbarten Endtermin eines Six Sigma Projektes immer ein offizieller Projektabschluss mit einer Ergebnispräsentation der Black Belts und Green Belts vor dem Champion.

Nach der ersten Runde Six Sigma Projekte können dann die Weichen für den weiteren Roll-out im Unternehmen gestellt werden. War am Anfang z.B. nur die Produktion bei der Six Sigma Umsetzung involviert, so kann es dann auch zielführend sein, administrative Bereiche oder die indirekten Prozesse mit einem Lean Six Sigma Programm mit einzubeziehen.